Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung - Notfallplan erklärt

Kurzüberblick

Notfallplanung bedeutet, heute zu regeln, was mit dir, deiner Familie, deinen Immobilien und deinem Vermögen passiert, wenn du selbst keine Entscheidungen mehr treffen kannst. In diesem Beitrag wird erklärt, warum Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und ein durchdachter Notfallordner so wichtig sind, was ohne diese Unterlagen im Ernstfall geschieht und welche Vollmachten, Dokumente und Belege in einen vollständigen Notfallplan gehören.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
2. Unser Video für die Notfallplanung inkl. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
3. Die Notfallplanung
4. Was versteht man unter Notfallplanung mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
5. Konkrete Beispiele: Wenn der Notfallplan fehlt und der gerichtlich bestellte Betreuer entscheidet
6. Was passiert ohne Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallordner
7. Welche Vollmachten gehören in den Notfallordner: Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Sorgerechtsverfügung, Tierverfügung
8. Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht im Notfallplan – Maschinen an, Maschinen aus
9. Notfallplanung für Familie: Sorgerechtsverfügung und Tierverfügung
10. Wie viele Menschen haben überhaupt einen nutzbaren Notfallordner
11. Vorlagen aus dem Internet für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht – Chance oder Risiko
12. Notfallplanung, Missverständnisse und Ausreden
13. Ab wann Notfallplanung sinnvoll ist und wie oft du deinen Notfallordner aktualisieren solltest
14. Kosten der Notfallplanung: Was ein kompletter Notfallordner mit Rechtsberatung kostet
15. Notfallplan mit Belegen: Immobilien, Vermögen und der Alltag im Ordner
16. Notfallplanung für Immobilien und Vermögen: Hausverwalter, Bank, Mieter, Energieversorger
17. Zentrales Vorsorgeregister, Bankvollmachten und Depotvollmachten im Notfallplan
18. Warum Kommunikation so wichtig ist: Notfallordner, Bevollmächtigte und Familie
19. Fremdbetreuer, Selbstbestimmung und Streit ums Vermögen
20. Appell: Bitte kümmert euch um euren Notfallplan
21. Fazit: Warum du dich jetzt um deinen Notfallplan kümmern solltest
22. FAQ: Die wichtigsten Fragen zu Notfallplanung, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Notfallordner

Einleitung

Notfallplanung bedeutet, heute zu regeln, was mit dir, deiner Familie, deinen Immobilien und deinem Vermögen passiert, wenn du selbst keine Entscheidungen mehr treffen kannst. In diesem Beitrag wird erklärt, warum Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und ein durchdachter Notfallordner so wichtig sind, was ohne diese Unterlagen im Ernstfall geschieht und welche Vollmachten, Dokumente und Belege in einen vollständigen Notfallplan gehören.

Unser Video für die Notfallplanung inkl. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

In dem dazugehörigen Video wird das Thema Notfallplanung mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung Schritt für Schritt im Gespräch mit einem Experten besprochen.

Unser Video über Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Co.

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Die Notfallplanung

Der Drehort ist ein Büro im Herzen von Wolfsburg, bei perfektem Wetter. Thomas Meyer ist Service-Makler und spezialisiert sich vor allem auf den Bereich Notfallplanung. Er kann dir und deinen Liebsten zeigen, was passiert, wenn ein Notfall eintritt und was mit deinem Geld passiert. Er macht den Job seit vielen Jahren, kennt Berichte und Vorträge, kennt Beispiele aus seinem Bekanntenkreis und aus seiner eigenen Familie und erlebt, wie sehr ein gut geplanter Notfallplan Selbstbestimmung sichern und Familien entlasten kann.

Was versteht man unter Notfallplanung mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

Notfallplanung ist der oft vergessene Schritt, wenn ein Finanzplan bis zum Ende durchdacht und auch umgesetzt werden soll. Letztendlich geht es darum, sicherzustellen, dass, wenn du nicht mehr mit deiner Stimme sprechen kannst, ein Verwahrer da ist, damit deine Liebsten mit einer Träne im Auge deinen Willen weiter sprechen und deine Bedürfnisse ansprechen und unterstützen können.

Notfallplanung bedeutet also, rechtzeitig zu klären, wer dich vertreten soll, wenn du selbst keine freien Entscheidungen mehr treffen kannst, und wie mit deinen Anlagen, deinen Immobilien, deinen Aktien und deinem Vermögen umgegangen wird, wenn du keine Kontrolle mehr über deine eigenen Entscheidungen hast.

Konkrete Beispiele: Wenn der Notfallplan fehlt und der gerichtlich bestellte Betreuer entscheidet

Damit das Thema Notfallplan greifbar wird, helfen konkrete Beispiele aus dem echten Leben.

Im ersten Beispiel ist der Vater des Experten einfach umgefallen, pflegebedürftig geworden und damit nicht mehr in der Lage gewesen, seine eigenen Angelegenheiten zu regeln. Das erste Telefonat mit einem gerichtlich bestellten Betreuer endete mit den Worten: Hier öffnet ihr keine Post mehr; die müsst ihr mir übergeben. Bitte bringt den Fahrzeugschein mit. Das Auto muss verkauft werden. Die Selbstbestimmung wurde damit komplett entzogen.

Im zweiten Beispiel, das die Bedeutung von Notfallplanung besonders verdeutlicht, geht es um eine Situation in der eigenen Familie: Als der Vater im Palliativzimmer gestorben ist, hatte die Mutter zur gleichen Zeit einen Autounfall. Sie war im selben Krankenhaus, aber auf der Intensivstation, und nichts war geregelt, nichts war aufgeschrieben. Es ist ein beunruhigendes Gefühl, mit einem Ordner und ein paar Unterlagen ins Krankenhaus zu fahren und zu sagen: Bitte unterschreib das. Das waren damals nur einfache Banküberweisungen, aber es zeigt, was passiert, wenn der Notfall da ist und kein Notfallplan vorhanden ist.

Was passiert ohne Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallordner

Ohne Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallordner greift der Notfallplan des Gesetzes.

Im Notfall passiert zuerst einmal, dass Ärzte und Sanitäter versuchen, den Zustand des Patienten zu stabilisieren, das ist ihre Pflicht. Irgendwann müssen Entscheidungen getroffen werden über Medikation, Behandlungen und so weiter. Dann ist die Frage, ob die Gerichte die Zeit haben, deinen Stammbaum durchzuarbeiten und festzustellen, wer genau involviert ist.

Es gibt zwei Zahlen, die die Situation grob beschreiben. Es gibt ungefähr eine Fünfzig-Fünfzig-Chance, dass es ein gerichtlich bestellter Betreuer von außerhalb der Familie wird. Und wenn jemand vom Gericht bestellt wird, dann gibt es eine hundertprozentige Rechenschaftspflicht vor Gericht, wie Vermögen und so weiter verwendet werden. Du kannst definitiv keine eigenen Entscheidungen mehr treffen. Im schlimmsten Fall entscheidet ein Fremder, was passiert, basierend auf Unterlagen, die gefunden werden können, und entscheidet nach seinen eigenen Wünschen, nicht im Sinne der Familie.

Welche Vollmachten gehören in den Notfallordner: Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Sorgerechtsverfügung, Tierverfügung

Wenn ein eigener Notfallplan erstellt werden soll, geht es um mehrere zentrale Unterlagen, die zusammen im Notfallordner liegen sollten.

Die Empfehlung beginnt auf jeden Fall damit, eine Vorsorgevollmacht zu haben. Du bestimmst deinen Betreuer. Du schreibst auf, dass, wenn dir etwas passiert, deine Mutter, dein Vater, deine Schwester, dein Cousin, wer auch immer, dein Betreuer werden soll. Damit gibst du dem Gesetzgeber einen Hinweis, dass du dir Gedanken gemacht hast, und jeder Richter ist dankbar, so etwas im Sinn zu haben. In so einer Vorsorgevollmacht kann auch jemand ausdrücklich ausgeschlossen werden, wenn absolut kein Kontakt besteht.

Dann geht das Ganze weiter mit der Vorsorgevollmacht zur umfassenden Betreuung. In dieser Vorsorgevollmacht sind viele Bereiche abgedeckt, zum Beispiel Gesundheitsfragen, Finanzen, rechtliche Vertretung und natürlich Immobilien. Dort kann festgelegt werden, was der Bevollmächtigte für dich tun soll. In dem Moment, in dem ein solches Dokument in einer ernsthaften Situation, in einem Notfall, vorliegt, ist der Gesetzgeber im Hintergrund, weil er sagt: Es ist schon geregelt, also braucht es keine staatliche Organisation, und damit bleibt die betroffene Person selbstbestimmt.

Die Patientenverfügung kommt dann hinzu, wenn eine Rückkehr zu einem lebenswerten Leben unmöglich ist. Für Familien mit Kindern ist eine Sorgerechtsverfügung wichtig, und für Menschen mit Hund, Katze oder Pferd eine Tierverfügung. Diese Vollmachten und Verfügungen zusammen mit allen Belegen bilden den Notfallordner.

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht im Notfallplan

Die Frage nach dem Unterschied zwischen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung stellt sich vielen Menschen.

Die Patientenverfügung sagt: So ist es. Das kennt man: Maschinen an, Maschinen aus, will ich das, will ich das nicht. Eine Patientenverfügung kommt zum Tragen, wenn eine Rückkehr zu einem lebenswerten Leben unmöglich ist, zum Beispiel bei Patienten im Wachkoma oder ähnlichen Situationen. Eine Patientenverfügung wird nur dann berücksichtigt, wenn klar gesagt werden kann, es ist so schlimm, ein lebenswertes Leben ist nicht mehr möglich. Dann legt der Patient fest: Maschinen an, Maschinen aus und so weiter.

Die Vorsorgevollmacht regelt dagegen umfassend, wer in Gesundheitsfragen, finanziellen Dingen, rechtlicher Vertretung und im Bereich Immobilien handeln darf. Beides zusammen gehört in einen Notfallplan: die Vorsorgevollmacht, in der die Bevollmächtigten festgelegt werden, und die Patientenverfügung, in der medizinische Entscheidungen wie Maschinen an oder aus vorweggenommen werden.

Notfallplanung für Familie: Sorgerechtsverfügung und Tierverfügung

Für Familien ist Notfallplanung nicht nur eine Frage von Konten und Immobilien, sondern auch der Verantwortung für Kinder und Tiere.

Für Familien ist eine Sorgerechtsverfügung super wichtig. Es geht um die Frage, was passiert, wenn beide Eltern nicht mehr in der Lage sind, das Kind zu betreuen, wer dann auf das Kind aufpassen soll. Das ist ein sehr wichtiges Dokument.

Eine Tierverfügung rundet das Ganze ab. Wenn ein Hund, eine Katze oder ein Pferd vorhanden ist, können die eigenen Wünsche aufgeschrieben werden: So ist es und das sollt ihr tun.

Wie viele Menschen haben überhaupt einen nutzbaren Notfallordner

Es gibt viele Statistiken zur Notfallplanung. Eine Zahl, die genannt wird, lautet: Nur etwa zehn Prozent der Deutschen haben ein nutzbares Set an Unterlagen, und neunzig Prozent nicht. Viele wissen, dass es wichtig ist, aber es liegt immer auf dem Stapel: Morgen mach ich’s.

Vorlagen aus dem Internet für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht - Chance oder Risiko

Viele Menschen fragen sich, ob eine Vorlage aus dem Internet für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht ausreicht.

Man kann Vorlagen im Internet finden, man googelt Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Tierverfügung. Eine Vorlage sieht seriös aus, wird ausgefüllt und unterschrieben. Die Frage ist, ob es damit erledigt ist.

Wichtig ist: Es handelt sich nicht um eine Rechtsberatung, denn Rechtsberatung ist für Anwälte. Ein ausgedrucktes Formular, das schon ausgefüllt ist, ist auf jeden Fall besser, als gar nichts zu haben. Gleichzeitig geht es um Gesundheit, um erhebliches Vermögen und um familiäre Politik. Die Frage ist immer, ob die Unterlagen so gestaltet sind, dass ein Oberarzt im Krankenhaus sagt: Das nehme ich an.

Die Empfehlung lautet deshalb klar: Dafür sorgen, dass diese Unterlagen rechtssicher sind. Etwas zu haben ist definitiv besser, als nichts zu haben. Empfohlen wird, das mit einer Kanzlei oder einem Anwalt zu machen, der sich darauf spezialisiert hat.

Notfallplanung, Missverständnisse und Ausreden

Rund um Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallordner gibt es typische Missverständnisse.

Das größte Missverständnis ist, dass alle denken, es ist unglaublich anstrengend, unglaublich schwer und unglaublich komplex. In Wirklichkeit ist es wie so viele Dinge im Leben ein Prozess. Man muss sich hinsetzen und sagen: Ich mache das jetzt. Mit Unterstützung kann das sehr schnell abgearbeitet werden.

Ein weiteres Missverständnis oder eher Abwehrargument lautet: Ich bin schon lange verheiratet, meine Frau regelt das. Wir sind eine starke Familie, wir halten alle zusammen, da wird schon jemand das regeln können. Dieser Glaube, wenn ich nichts mache, wird es schon irgendwie laufen, ist sehr gefährlich. In Deutschland ist das Thema tabu, und das kann spektakulär nach hinten losgehen.

Ab wann Notfallplanung sinnvoll ist und wie oft du deinen Notfallordner aktualisieren solltest

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für Notfallplanung ist zentral.

Empfohlen wird, Notfallplanung zu machen, wenn der Kater vom „Ich bin jetzt volljährig geworden“ am achtzehnten Geburtstag vorbei ist. Solange Geist, Körper und Seele noch gesund sind, kann und sollte man sich darum kümmern. Wenn Diagnosen wie Demenz oder Ähnliches vorliegen, ist es für eine eigenständige Regelung zu spät.

Zur Frage, wie oft ein Notfallordner aktualisiert werden sollte, gibt es keine gesetzliche Regelung oder Definition, dass alle zwölf Monate alles schriftlich neu gemacht werden muss. Die Empfehlung ist, alle zwei Jahre den Ordner herauszunehmen, durchzublättern und zu reflektieren: Passt das noch zu meinen Wünschen. Welche Lebenserfahrungen habe ich gemacht. Wie hat sich meine Familie verändert. Vielleicht gab es eine Trennung oder andere Veränderungen. Der Notfallordner wird auf dem aktuellen Stand gehalten, indem aufgeschrieben wird, was gewollt ist, mit Ort und Unterschrift.

Kosten der Notfallplanung: Was ein kompletter Notfallordner mit Rechtsberatung kostet

Wenn man sich richtig auf die Zukunft vorbereiten will, mit Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallordner, stellt sich die Frage nach den Kosten der Notfallplanung.

Die Kosten hängen davon ab, zu wem man geht. Anwälte und Notare arbeiten nach einer Gebührenordnung. Das bedeutet, sie ermitteln zunächst das Vermögen, und aus dieser Zahl leitet sich das Kostenverhältnis ab. Es lohnt sich, zu prüfen, ob eine Rechtsschutzversicherung vorhanden ist; viele Versicherer übernehmen diese Kosten, weil der Staat will, dass solche Vorsorge getroffen wird.

Es gibt Dienstleister, die sich darauf spezialisiert haben und einen kompletten Notfallordner für einen Pauschalbetrag erstellen. Für ein Familien-Premium-Paket, also einen kompletten Notfallordner für ein Ehepaar von A bis Z, inklusive Rechtsberatung und Erstellung der Unterlagen, werden derzeit 999 Euro genannt. Knapp unter 1000 Euro, um alles einmal glattzuziehen und dann langfristig zu überwachen.

Notfallplan mit Belegen: Immobilien, Vermögen und der Alltag im Ordner

Neben den rechtlichen Unterlagen gehören in einen Notfallplan auch alle wichtigen Belege.

Zuerst werden die rechtlichen Unterlagen erstellt. Danach kommen die Belege hinzu. Das Ganze wird Notfallplan genannt. Dieser Plan wird mit viel Liebe, Leidenschaft und Sorgfalt für und mit dem Kunden ausgefüllt. Ziel ist, dass in dem Moment, in dem der Notfallordner aus dem Regal genommen wird, neunzig Prozent des Lebens der betroffenen Person leicht abgearbeitet werden können.

Notfallplanung für Immobilien und Vermögen: Hausverwalter, Bank, Mieter, Energieversorger

Im Bereich Immobilienanlage gibt es im Notfallordner einen Abschnitt, in dem festgehalten wird, wer der Hausverwalter ist, wer der Ansprechpartner ist, wer die finanzierende Bank ist, wer die Mieter sind, welche Energieversorger zuständig sind und so weiter. Das ist unglaublich hilfreich für die Person, die es als Bevollmächtigter managen soll, sofort zu wissen, wo die Telefonnummern und Ansprechpartner sind.

Empfohlen wird, bei besonderen Vermögenswerten wie Bauernhöfen, Anlageimmobilien, Mehrfamilienhäusern, Oldtimern oder ähnlichem aufzuschreiben, warum diese Werte vorhanden sind. Was ist das Ziel damit, was erhofft man sich, was ist mit den Nachkommen geplant. Je mehr aufgeschrieben wird und klar formuliert ist, dass das das Ziel der Anlageimmobilie ist, desto mehr Möglichkeiten haben die Bevollmächtigten und Erben, das einzuhalten und umzusetzen.

Zentrales Vorsorgeregister, Bankvollmachten und Depotvollmachten im Notfallplan

Ein wichtiger Baustein im Notfallplan ist das Zentrale Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer.

Wenn Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und weitere Unterlagen erstellt wurden, sollten sie in das Zentrale Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer eingetragen werden. Wer „Bundesnotarkammer“ und „Zentrales Vorsorgeregister“ in Google eingibt, findet dorthin. Die Idee dahinter: Wenn jemand zum Beispiel in München im Krankenhaus liegt und ein Gericht entscheiden muss, wie es weitergeht, schaut das Gericht in diese Datenbank, findet, dass es Unterlagen gibt, und sieht, wer als Bevollmächtigter eingetragen ist. Diese Personen können dann direkt kontaktiert werden.

Der zweite Punkt ist, dass Depotvollmachten und Bankvollmachten erstellt werden sollten. Das Gesetz sieht vor, dass Banken nicht verpflichtet sind, Patientenverfügungen anzunehmen. Die Banken argumentieren, sie wollen keine beliebige Vollmacht annehmen, sondern immer ihre eigene. Wenn jemand bei der Sparkasse Hamburg ist und seine Liebsten bevollmächtigen will, reicht es, am Donnerstagnachmittag mit Ausweis hinzugehen, das Formular zu unterschreiben und so die Bankvollmacht zu erteilen, damit Handlungen und Informationen möglich sind.

Warum Kommunikation so wichtig ist: Notfallordner, Bevollmächtigte und Familie

Ein Notfallordner ist nur dann wirklich hilfreich, wenn die Menschen im Umfeld wissen, dass es ihn gibt.

Es wird empfohlen, mit der Familie über den Notfallplan zu sprechen und den Bevollmächtigten die Unterlagen zu zeigen. Ungefähr ein Drittel aller Unterlagen, auch die mit viel Liebe und Sorgfalt erstellten, können im Ernstfall nicht gefunden werden. Es ist absurd, alles für sich zu regeln, sich gut zu fühlen, den Schritt gegangen zu sein – und niemand in der Umgebung weiß Bescheid. Es ist wichtig, dass kommuniziert wird, dass es im Büro- oder Wohnzimmerschrank einen Ordner gibt, in dem die „Bedienungsanleitung“ für den Notfall liegt.

Fremdbetreuer, Selbstbestimmung und Streit ums Vermögen

Fehlt ein guter Notfallplan, kann das zu massiven Konflikten rund um Vermögen, Häuser und Erbe führen.

Sobald Fremdbetreuer bestellt werden, werden die Interessen der Familie oft kompromittiert. In der Praxis zeigt sich, dass ein Fremder mit Familienvermögen, Hausverkäufen und so weiter oft ganz anders umgeht, als die Familie selbst es tun würde. Emotional bleibt häufig das Gefühl, es hätte besser laufen können.

Tatsache ist: Wenn rechtzeitig aufgeschrieben wird, wie etwas laufen soll, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Familie es richtig managt, dass Vermögen aufgebaut wird und dass das Geld in der Familie bleibt, deutlich. Wer einfach nur die gesetzlichen Regelungen nimmt, wie der Staat es organisiert hat, verzichtet auf diese Gestaltungsmöglichkeit.

Appell: Bitte kümmert euch um euren Notfallplan

Am Ende steht ein klarer Appell zur Notfallplanung.

Die Botschaft lautet: Bitte kümmert euch darum. Es ist viel einfacher, als es vielleicht wirkt. Es geht darum, es für die eigenen Kinder und für die eigene Familie zu machen. Alles, was aufgeschrieben ist, gibt Orientierung, Sicherheit und Halt. Notfallplanung mit Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Notfallordner ist kein Bürokratie-Thema, das man endlos aufschieben sollte, sondern ein Akt der Verantwortung gegenüber den wichtigsten Menschen im Leben.

Fazit: Warum du dich jetzt um deinen Notfallplan kümmern solltest

Notfallplanung ist kein theoretisches Zukunftsthema, sondern der oft vergessene Schritt, wenn ein Finanzplan wirklich bis zum Ende durchdacht und umgesetzt werden soll. Die Beispiele aus der Praxis zeigen, was passiert, wenn keine Vorsorgevollmacht, keine Patientenverfügung und kein Notfallordner vorhanden sind: Fremde, zum Beispiel gerichtlich bestellte Betreuer, entscheiden darüber, welche Post geöffnet wird, ob ein Auto verkauft wird und wie mit Vermögen umgegangen wird. Familien stehen in emotional extrem belastenden Situationen zusätzlich vor organisatorischem Chaos, weil nichts geregelt und nichts aufgeschrieben ist.

Wer seinen Willen klar formuliert und in einem Notfallplan festhält, erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass die Familie es richtig managt, dass Vermögen aufgebaut und dass das Geld in der Familie bleibt – statt dass ein Fremder Entscheidungen nach seinen Vorstellungen trifft. Alles, was geordnet im Notfallordner steht, gibt Orientierung, Sicherheit und Halt, wenn es darauf ankommt.

Der Appell ist deshalb klar: Bitte kümmert euch darum. Es ist einfacher, als es wirkt. Notfallplanung mit Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Notfallordner ist keine lästige Formalie, sondern ein Ausdruck von Verantwortung und Fürsorge für die Menschen, die einem am wichtigsten sind.

Häufig gestellte Fragen

In unserem FAQ beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das aktuelle Blog Thema. Fehlt dir eine Antwort oder hast du eine spezielle Frage? Zögere nicht – kontaktiere uns! Wir beantworten deine Anliegen kostenfrei und unverbindlich, damit du bestens informiert in dein Investment startest.

Was versteht man unter Notfallplanung mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung?

Notfallplanung ist der Schritt, bei dem ein Finanzplan bis zum Ende durchdacht und umgesetzt wird. Sie soll sicherstellen, dass, wenn du nicht mehr mit deiner Stimme sprechen kannst, ein Verwahrer da ist, damit deine Liebsten deinen Willen weiter sprechen und deine Bedürfnisse ansprechen und unterstützen können. Dazu gehören eine Vorsorgevollmacht, in der geregelt ist, wer dich in Gesundheitsfragen, Finanzen, rechtlicher Vertretung und Immobilien vertreten darf, und eine Patientenverfügung, in der du medizinische Entscheidungen in aussichtslosen Situationen vorweg nimmst.

Was passiert ohne Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallordner im Notfall?

Ohne Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallordner greifen die gesetzlichen Regelungen. Ärzte und Sanitäter stabilisieren zunächst deinen Zustand, aber irgendwann müssen Entscheidungen über Medikation, Behandlungen und weitere Maßnahmen getroffen werden. Es gibt ungefähr eine Fünfzig-Fünfzig-Chance, dass ein gerichtlich bestellter Betreuer von außerhalb der Familie eingesetzt wird. Dieser Betreuer hat eine hundertprozentige Rechenschaftspflicht vor Gericht, wie dein Vermögen verwendet wird, aber du kannst keine eigenen Entscheidungen mehr treffen, und im schlimmsten Fall entscheidet ein Fremder nach seinem eigenen Verständnis und nicht im Sinne deiner Familie.

Welche Vollmachten und Verfügungen gehören in einen guten Notfallplan und Notfallordner?

In einen guten Notfallplan und Notfallordner gehören eine Vorsorgevollmacht, in der du deinen Betreuer bestimmst und regelst, wer dich in Gesundheitsfragen, Finanzen, rechtlicher Vertretung und Immobilien vertreten darf, und eine Patientenverfügung, in der du für Situationen ohne Aussicht auf ein lebenswertes Leben festlegst, ob Maschinen an oder aus sein sollen und welche medizinischen Maßnahmen erlaubt sind. Für Familien ist eine Sorgerechtsverfügung wichtig, in der geregelt ist, wer sich um die Kinder kümmern soll, wenn beide Eltern ausfallen. Eine Tierverfügung rundet das ab, wenn ein Hund, eine Katze oder ein Pferd versorgt werden muss. Ergänzt werden diese Vollmachten und Verfügungen im Notfallordner durch Belege aus dem Alltag: Hausverwalter, finanzierende Bank, Mieter, Energieversorger, Versicherungen, Mitgliedschaften und weitere Unterlagen.

Ab wann ist Notfallplanung sinnvoll und wie oft sollte man den Notfallordner aktualisieren?

Notfallplanung ist sinnvoll, wenn der Kater vom „Ich bin jetzt volljährig geworden“ am achtzehnten Geburtstag vorbei ist. Solange Geist, Körper und Seele noch gesund sind, sollte man sich darum kümmern. Es gibt keine gesetzliche Pflicht, alles in festen Abständen neu zu machen. Die Empfehlung ist, etwa alle zwei Jahre den Notfallordner herauszunehmen, durchzublättern und zu prüfen, ob alles noch zu den eigenen Wünschen, Lebenserfahrungen und der Familiensituation passt. Wenn sich etwas geändert hat, zum Beispiel durch Trennung oder neue Immobilien, werden die Unterlagen mit Datum, Ort und Unterschrift aktualisiert.

Was kostet eine professionelle Notfallplanung mit Notfallordner und Rechtsberatung?

Die Kosten für eine professionelle Notfallplanung hängen davon ab, zu wem man geht. Anwälte und Notare arbeiten nach einer Gebührenordnung und ermitteln zunächst das Vermögen, aus dem sich die Gebühren ableiten. Viele Rechtsschutzversicherungen übernehmen Kosten, weil der Staat will, dass solche Vorsorge getroffen wird. Es gibt Dienstleister, die sich auf Notfallplanung spezialisiert haben und komplette Notfallordner erstellen. Für ein Familien-Premium-Paket, also einen kompletten Notfallordner für ein Ehepaar von A bis Z, inklusive Rechtsberatung und Erstellung der Unterlagen, werden derzeit 999 Euro genannt.

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